Himmlisches Wahlprogramm für das düstere Keltern ?

Antwort der WIW auf den Artikel „Aus dem All in den Gemeinderat“ in der PZ

2019-03-16

Thumbs up ! Florian Wolf vor der Pforzheimer Zeitung. Der junge WIW-Kandidat will zu Sven Bernhagen, dem Redakteur der PZ.

Weiler/Pforzheim. Ein schlanker junger Mann, hochgewachsen, kantiges Gesicht, Haare streng nach hinten zusammengebunden, an den Füßen trägt er keine (!) Schuhe, er ist Barfußläufer und geht im Empfangsraum der Redaktion der Pforzheimer Zeitung auf den dortigen Redakteur Sven Bernhagen zu, begrüßt diesen mit den Worten: „Ich bin der aus dem All.“

Halb-Alien soll für unterhaltsame Gemeinderatssitzungen sorgen

Wolf, der von Bernhagen zitierte „Halb-Alien“, hat für seinen Besuch in der Zeitung zwei Blumensträuße mitgenommen. Einen für sich selbst und einen für Bernhagen.

Grund für die Fahrt von Weiler nach Pforzheim ist der Artikel in der PZ, der auf etwas abwegige Weise die neue Wählervereinigung „WIR-IN-WEILER (WIW) seiner Leserschaft vorstellen wollte. Der schlanke, adrett und gefällig wirkende Mitarbeiter der Pforzheimer Zeitung, Sven Bernhagen, hatte über Florian Wolf und die WIW den Artikel „Aus dem All in den Gemeinderat“ (erschienen am 13. März 2019 in der Druckausgabe der PZ und online am 12. März 2019 in PZ-News) geschrieben. Bernhagen zögert zuerst bei der Begrüßung von Wolf. Der junge Mann wiederholt: „Ich bin der aus dem All !“ Jetzt reagiert Bernhagen und sagt: „Ja, ich kenne sie aus den Videos. Wie komme ich zu der Ehre ?“

Zwei Blumensträuße. Einen für Florian Wolf, alias Ryu Chan und einen für Bernhagen.

In seinem Artikel griff Bernhagen die von Wolf in den Channel gestellten Videos auf, um über etwas „Aufsehen Erregendes“ berichten zu können. Wörtlich meinte Bernhagen zu Wolf über den Fund seiner Recherche: „Sie müssen aber zugeben, das ist schon ein wenig schräg, oder?“ Der Kelterner Jungbürger entgegnet: „Meine Äußerungen stammen von Erich von Däniken und beziehen sich auf die Auslegung der Bibel. Die einen sagen, es steigen Engel vom Himmel herab. Die anderen sagen, es waren Außerirdische (Aliens).“

Selbst zur Schau gestellt ?

Die PZ, in persona von Bernhagen vertreten, schlägt mit ihrer Veröffentlichung voll in die Ängste der angepassten und gut situierten Kelterner Bürger. Aus dieser angetriggerten Emotion resultierte blitzschnell eine Abwehrhaltung gegenüber WIW. Inhalt und Schreibstil des Artikels hatten ihre direkten Auswirkungen bei den Kandidatenanwärtern der WIW. Fünf zogen ihre mündlichen Zusagen zurück. Bernhagen sieht das aber nicht als sein Vergehen an, Wolf mit seiner Privatsphäre und auch noch einseitig nach außen gekehrt zu haben, sondern meint, der junge WIR-IN-WEILER-Kandidat habe sich durch seine Veröffentlichung selbst aufs öffentliche Podest getragen.

Nun ja, es ist und bleibt immer eine Frage, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Zusammenhang dem Normal-Bürger angsteinflößende Inhalte – und dann auch noch vollkommen schräg zugeleitet werden. Über Zeitungsberichte und deren Wirkungen und Auswirkungen müsste der Redakteur ja genügend Kenntnis besitzen. So „jung“ ist er nun auch nicht mehr.

Noch ist aber nicht aller Tage Abend

Angebot Wolfs: Vorausgefüllter Zustimmungsbogen für Sven Bernhagen. Im Hintergrund Bernhagens schräger Artikel „Aus dem All in den Gemeinderat“.

Wolf fährt also in seinem Gespräch mit Bernhagen fort:

„Wenn Sie mir schildern, was Sie in Ihrer Jugend getrieben haben, dann gebe ich Ihnen die Zustimmungserklärung für die Aufnahme in die WIW und trete für Ihre Kandidatur ein.“

Wolf hält, während er spricht, Bernhagen den dick mit dem Namen *Sven Bernhagen* und zwei Sternen versehenen, vorausgefüllten Bogen hin. 

Bernhagen lehnt jedoch gleich ab, kann auch die gesamte Situation noch nicht so recht einschätzen. Ob er in Keltern wohnt, wissen wir nicht. Jedenfalls scheinen seine Zuleitungen bislang gut zu stehen.

Über den Blumenstrauß freut er sich.

Die Anfrage, ob von der Übergabe des Straußes ein Foto gemacht werden dürfe, lehnt Bernhagen erst ab, als ihm klar war, dass dieses Foto veröffentlicht werden würde. Schade, eigentlich. Aber nur eigentlich. Denn der Inhalt zählt in diesem Falle mehr als das Foto.

Mut hat er, der 26jährige Florian Wolf, alias Ryu Chan. Hut ab ! Aber hat Wolf auch das Wissen ?

Seit wenigen Monaten Bürger der Gemeinde Keltern nahm Wolf politisch interessiert an der Gestaltung des kommunalen Leitbildes unter Leitung von Prof. Jourdan, Bürgermeister Steffen Bochinger und Hauptamtsleiterin Karla Arp teil. Seinen ersten „Auftritt“ vor Ort hatte er in der Gruppe „Natur“ mit seinem Referat „Neue Siedlungsformen“. Wolf setzt sich in diesem Referat mit den natürlichen Kreisläufen des Lebens von Mensch und Natur auseinander. Dieses Referat wurde dem Leitbild angehängt.

Wie verhält sich ein Spatz, auf den mit Kanonen geschossen wurde zur „Erheiterung“ der PZ-Leser ? Wolf zeigt Standvermögen !

Jetzt nimmt Wolf den Redakteur aufs Korn

Wir wissen ja nicht, womit sich Bernhagen in seiner Jugend beschäftigt hat, in welchen utopischen Galaxien seine Gedanken kreisten, so dass er über Wolf einen solch einspurigen Bericht zu schreiben imstande war. „Das Internet kennt Wolf besser als Ryu Chan.“, so Bernhagen wörtlich. „Seit rund vier Jahren betreibt er den Youtube-Kanal „Dragon Reality TV“. In knapp 170 Videos erklärt er dort die Welt und verrät unter anderem, dass er sich roh-vegan ernährt. Aber auch, dass einst Aliens Gold auf der Erde abbauen wollten, um ihre Ozonlöcher zu stopfen, darin aber in den Burn-Out gerutscht seien und sich deshalb zu Abbauzwecken mit den Menschen gepaart hätten, die in ihrer genetischen Reinform zu doof für dies Arbeit gewesen seien.“

Vielleicht visionierte der smart wirkende Bernhagen bereits als Jugendlicher deshalb Redakteur werden zu wollen, um junge, offene und starke Menschen unter dem Deckmantel einer Zeitung etwas „striezen“ zu können ? Schließlich geht es hier ja gerade darum, dass eine neue Wählervereinigung Einzug in den Kelterner Gemeinderat halten könnte. Ist diese neue Wählervereinigung in ihrer politischen Mitwirkung denn nicht gewollt und wenn ja, wer hat denn die Pforzheimer Zeitung „benachrichtigt“ ?

Im Artikel von Bernhagen wird Wolf als ein junger Mann geschildert, der sich neben den allgemein in der Schule und in Kirchen gelehrten und erlernten wissenschaflichen und halbwissenschaftlichen Evolutionserkenntnissen noch weitaus tieferer Quellen bedient und damit sein Wissen objektiviert. Wes Geistes Kind ist also Wolf ?

Wenn der Genius auf die Erde trifft und in den Humus greift

Florian Wolf gärtnert. Er hat die Vision von gesunden Böden, weiß, wie man guten Humus herstellt.

Wolf arbeitet sich jedenfalls derzeit in die Kelterner Kommunalgremien ein. Hauptaugenmerk seines politischen Wirkens liegt auf der Verbesserung des Bodens, der Luft und des Wassers. Dabei setzt er bereits in Weiler seine Idee von einer besseren Welt in seinem Garten um, den er auf natürlichem Wege anpflanzt und damit Pionier einer neuen natürlichen Bodenkultur werden kann.

Ob Bernhagen als Engel auf die Erde kam, das weiß Wolf und die Wählervereinigung immer noch nicht so richtig. Jedenfalls verweigerte der Redakteur im Telefonat mit der Leiterin der ARCHE, Heiderose Manthey, die die Wählervereinigung aufstellt, die Auskunft darüber, auf wessen Veranlassung er den Artikel geschrieben habe bzw. über den „Engel“, der ihm die Nachricht von der Neugründung der WIW „gesteckt“ hatte. Hmmm, fragt sich mit welcher Absicht ?

Agiert denn Bernhagen wie in Goethes Faust nach dem dortigen dienstbaren und magisch herbei gezwungenen Geist Mephisto, der von sich selbst behauptet: »Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.« ? Oder agiert er umgekehrt, wollte das Gute und erschuf … ?

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Maßgebliche Demokratisierungsprozesse in Keltern durch Manthey: Liste für die Grünen, Freie Wählergemeinschaft Keltern und WIR-IN-WEILER (WIW) aufgestellt

Heiderose Manthey, Pädagogin und Freie Journalistin, begleitete Wolf in die PZ. Sie teilte Bernhagen auf dessen Anfrage mit, dass sie bereits in den Endachtzigern die Liste der Grünen mit Einzug von Korbinian Lettmaier und Mitte der 90er die Liste der Freien Wählergemeinschaft (FWG) mit Einzug von Michael Trägner u.a. für den Gemeinderat aufgestellt hatte. Manthey hatte mit ihrem visionären und unerschütterlichen Wirken in der Gemeinde Keltern bei ihren maßgeblichen Demokratisierungsprozessen fundamentale Erfolge in der basisdemokratischen Kommunallandschaft erzielt, besteht die Gemeinde in der Zwischenzeit doch aus drei Parteien und einer Wählergemeinschaft mit einer Sitzverteilung von CDU 5 Sitze, Freie Wählergemeinschaft 5, SPD 4, Bündnis 90/Die Grünen mit 4 Sitzen.

Und dieses Jahr stellt Manthey die Liste WIR-IN-WEILER (WIW) auf, arbeitete maßgeblich das Wahlprogramm aus und kooperiert dabei u.a. auch mit Florian Wolf, dessen Werdegang sie während des Leitbildprozesses in der Gemeinde Keltern miterlebt hat.

Wolf überreichte Bernhagen jedenfalls einen Blumenstrauß und setzt damit auf das GUTE und auf den Sieg des himmlischen Wahlprogrammes der WIW.


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Nun aber mal Hand aufs Herz

Junge, visionäre und beherzte Menschen braucht unsere Erde dringender als alle anderen. Halten wir es doch an dieser Stelle wie Dalai Lama „Die Welt braucht keine ‚erfolgreichen Menschen‘ mehr. Die Welt braucht dringend Friedensstifter, Heiler, Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Arten.“

Hand aufs Herz: Florian Wolf zusammen mit Alois Aichner auf dem Rückweg von Pforzheim nach Weiler. Einen Strauß behielt Wolf für sich. Den hat er auch verdient ! Fotos: Heiderose Manthey.

Wolf hat das Zeug dazu !

Peinlich wird es für Bernhagen an der Stelle, wo er nicht verstanden hat und dennoch (falsch) interpretiert, dass nicht Weiler der Ort ist, der vital und gesund sein muss, um von dort aus in die Welt strahlen zu können, sondern dass es um einen Weiler geht, der die Welt revolutionieren kann. Denn zwischenzeitlich gibt es in Deutschland bereits eine Großzahl dieser Weiler, also mindestens 250 Städte und Gemeinden, die bei der Grünflächenpflege auf Pestizide oder zumindest auf Glyphosat verzichten. Siehe Bund Gentechnikfreie Landwirtschaft und Pestizidfreie Kommunen – auch landwirtschaftliche Flächen in Blick nehmen.

Bernhagen hat sich in seinem Artikel leider zu sehr auf die Klatsche gegen Wolf und auf das Lustigmachen der WIW konzentriert anstatt seine eigenen Fehler in seinem Artikel zu erkennen: So verwechselte er das von ihm vorgeschlagene lose und vielleicht auch lustige Anhängertreffen zum Kennenlernen von Ryu Chan und den Kandidaten mit der Anhängerversammlung, in der die Reihenfolge der Kandidaten unter strengem Protokollieren festgelegt wird. Solcherlei („Flüch(t)igkeits“-) Fehler können leicht passieren, sind – wie der Volksmund weiß – Kanonen erst mal gewohnt auf Spatzen zu schießen.

Die zweifache schriftlich eingereichte Forderung eines Dementi an dieser entscheidenden Stelle wies Bernhagen strikt zurück. Es scheint ihm egal zu sein, ob er die Leser der Pforzheimer Zeitung mit seiner Einladung zu einer (geschlossenen) verwaltungstechnischen Abstimmungsveranstaltung eingeladen hatte. Der Leser könne sich ja informieren.